pts20021122003 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Gewerbeverein: Pressefre(i)heit- oder Pressefre(ch)heit-Symposium in Wien?

Im Land mit Rank 26 bei Pressefreiheit wird über die Sorgenkinder gesprochen!


Wien (pts003/22.11.2002/08:20) Als Scherz betrachtet der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) das Faktum, dass das "International Press Institute" (IPI) mit Sitz in Wien in diesen Tagen eben in Wien ein Symposium zum Thema Pressefreiheit abhält. Bekanntlich liegt Österreich nach einer "Reporter ohne Grenzen"-Rangliste punkto dieses fundamentalen Menschenrechts weltweit auf Platz 26.

Mit gewisser Arroganz meinen die Initiatoren, dass die ost- und mitteleuropäischen Staaten bei der Pressefreiheit große Fortschritte gemacht haben. Immerhin liegt Slowenien weit und Ungarn bei diesem Kriterium knapp vor Österreich. Polen befindet sich einen Rangplatz, die Tschechische Republik 15 und Bosnien-Herzegowina 17 Plätze hinter Österreich. Selbst das "fürchterliche" Rumänien ist auf Platz 45.

Besondere Sorgen macht sich der österreichische IPI-Sprecher um Lateinamerika: Kein Wunder liegt doch etwa bei der Pressefreiheit Costa Rica nach dem Ranking auf Platz 15 - somit 11 Rangplätze vor Österreich.

Was geht das wohl alles den ÖGV an?

* Grundsätzlich wird unsere lausige Pressefreiheit mit teuren Presseförderungen aus Steuermitteln bezahlt und

* die Pressefreiheit hindert so manchen Bürger objektiv informiert zu werden, was im höchsten Maße demokratiepolitisch kritisch zu betrachten ist.

Und damit sind wir sehr wohl bei der Wirtschaft! Denn schon Alt-Kanzler Vranitzky lässt uns in "Die Zeit" vom 27.02.2002 wissen, wie eng Demokratie und Wohlstand korrelieren!

Vom IPI-Kongress zur Presseförderung wünscht sich der ÖGV mehr Nabelschau und Selbstkritik und die Vorlage eines Maßnahmenkatalogs, wie die Pressefreiheit Österreichs Richtung des Landes des Helsingin Sanomats (Finnland ist Nr.1) betrieben wird. Dieser Katalog hat von einer neuen Regierung in deren Koalitionspakt aufgenommen zu werden. In der Hoffnung, dass die nächste Regierung bei der Förderung der Pressefreiheit in Österreich mehr Mut zeigt, als die bisherigen.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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