Gewerbeverein: EU-Agrarförderungsmentalität nicht nachvollziehbar!
Wirtschaft fordert Gleichbehandlung; auch für Mitarbeiter taugt das Modell!
Wien (pts001/23.01.2003/08:05) So wird also die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ab 2004 ausschauen: Bauern erhalten eine fixe EU-Prämie. Dadurch, so Agrarkommissar Fischler "werden die Bauern frei in ihren Entscheidungen, das zu tun, womit sie auf dem Markt am ehesten Erfolg erzielen können."
"Eine abwartende, zögerliche Haltung wäre für die Interessen der Landwirte schädlich. Sie würde nämlich die Diskrepanz zwischen der Agrarpolitik und den Erwartungen der Gesellschaft noch weiter vergrößern", so Fischler.
Ab 5.000 Euro jährlich ist man mit von der Partie. Gefordert wird lediglich die regelmäßige Heumahd - was als Landschaftspflege bezeichnet wird und in Österreich in der Regel zweimal jährlich passiert - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Zyniker könnten hinzufügen, dass mit ein bisschen Cannabis-Anbau zusätzlich eine Grundsicherung nach LIF-Lesart erreicht wird und man "auf dem Markt am ehesten Erfolg erzielt". Für den Lebensabend ist jedenfalls vorgesorgt - anders als im Pensionsbereich.
Warum es das Modell nicht für Unter- oder Arbeitnehmer legal gibt, ist schwer nachvollziehbar.
* Einmal Auslagenscheibenputzen pro Woche behübscht das Straßenbild und schon hat der Handel seine Grundsicherung von zumindest 5000 Euro jährlich.
* Einmal monatlich am Arbeitsamt melden und dazu ein bisschen legalen Pfusch zusätzlich zu den 5000 Euro Grundsicherung - schon ist das Leben finanziell abgesichert!
Manövrieren wir uns hier nicht in ein Modell hinein, aus dem wir nie mehr wieder herauskommen? Das Ziel kann ja nur sein, dass die Bauern irgendwann - möglichst bald - subventionsfrei arbeiten. Was der ÖGV kürzlich in einer Aussendung plakativ darstellte, sollte sich nicht wiederholen: Die 70.000 ÖBB-Pensionisten werden mit 1,2 Milliarden jährlich (das sind immerhin pro Rentner 17.150 Euro jährlich oder auf die Monatspension - 14x gerechnet - 1.225 Euro) alimentiert. Wir wollen doch kein Volk von Almosenempfängern!
Wie meinte doch erst vor wenigen Tagen der argentinische Außenminister zu seiner österreichischen Amtskollegin: "Ihr subventioniert die Bauern zu hoch!" Argentinische Wirtschaftskompetenz ist derzeit nicht gerade gefragt, aber da hat der Außenminister doch wirklich Recht!
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