ÖGV: SPÖ fordert 10.000 Forscher plus; Riess versprach einige Nobelpreise
Wünsche sind in der Forschung zu wenig, Rahmenbedingungen müssen stimmen
Wien (pts001/20.03.2003/08:05) Bei ihrem Amtsantritt 2000 versprach die zwischenzeitlich legendär gewordene Vizekanzlerin Riess-Passer, Österreich werde einige Nobelpreisträger hervorbringen. Nun erklärt uns SP-Technologiesprecher Broukal, 10.000 zusätzliche Forscher gehören her. Das Ansinnen ist ja vollkommen berechtigt - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) - aber was wird denn in einem Land, das nur die Vergangenheit hätscherlt, stimmungsmäßig für die Zukunft getan?
Genug seriöse Studien belegen, dass Österreichs Bevölkerung zu den forschungsskeptischesten in der EU zählt. Dort wo der Staat, was tun könnte - nämlich bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen - bewegt sich überhaupt nichts. So findet sich in der Regierungserklärung lediglich der lapidare Satz: "Biomedizin und Biotechnologie haben längst einen festen Platz in der medizinischen Forschung" um dann zu relativieren, dass das Klonverbot bei Menschen national, auf EU-Ebene und international abgesichert werden muss. Gleichlautendes gab die SPÖ von sich. Zwischen Keimbahn und Therapie wird da kein Unterschied gemacht!
So hat erst am 18. März dazu eine Arbeitsgruppe der EU-Kommission einen Bericht über die Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen verabschiedet. Der EU-Ministerrat dürfte auf Grundlage dieses Papiers weiter beraten, das die finanzielle Förderung der verbrauchenden Embryonenforschung als unausweichlich darstellt. Damit gerät die Bundesregierung in ein Dilemma: Diese Forschung ist nämlich in Österreich ungeregelt bis verboten. Deutschland hat dazu eine restriktive Regelung - dort beginnt allerdings ein Umdenken: Ohne Stammzellenforschung und therapeutisches Klonen - das erkennen auch die Experten im Bundestag - wird es nicht mehr gehen, um mit der internationalen Forschung mitzuhalten.
Nur in Österreich läuft alles anders: Ein paar Nobelpreisträger, 10.000 Forscher - wozu?: Um linksdrehendes Nasenbohren zu erforschen?
Diese Bundesregierung wird sich klar zu einer innovativen Biotechnologie bekennen müssen. Sie wird gesetzliche Regelungen schaffen müssen, die faire Rahmenbedingungen für die erwünschten und überfälligen 10.000 Forscher und die paar österreichischen Nobelpreisträger vorgibt.
An der Biotechnologie wird dabei kein Weg vorbeiführen - auch nicht am therapeutischen Klonen und der Stammzellenforschung!
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