pts20030318003 Bildung/Karriere, Politik/Recht

Gewerbeverein: Lehrer bilden Wagenburg, um Personalstand zu verteidigen

Mehr Unterrichtsstunden korrelieren sicher nicht mit besserem Lernerfolg


Wien (pts003/18.03.2003/08:15) Dass Österreich in fast allen Schulklassen die höchsten Stundenzahlen aufweist, geht aus zahlreichen Vergleichen hervor. Gescheiter sind unsere Schüler deswegen auch nicht, wie uns die PISA-Studie vor Augen führte: Wir liegen generell im Mittelfeld und bei der Grundfertigkeit Lesen befinden sich die männlichen Jugendlichen knapp vor dem Schlusslicht Deutschland. Mit vielen Schulstunden kann man somit Qualität nicht erreichen - nur mehr Lehrern um teures Steuergeld einen Job sichern - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Dazu das Klagelied der "Betonpatscherl"-Partie:

Sehr geehrte Eltern!
Die von Frau Bundesministerin Gehrer unter dem Titel "Entlastungen für die Schüler" via Medien angekündigte ersatzlose Streichung von zwei Unterrichtsstunden in allen Klassen machen es nötig, mit allen Betroffenen - Eltern, Schülern und Lehrern - über echte, ernst gemeinte Entlastungsstrategien zu reden. Aus diesem Anlass soll noch vor den Osterferien in ganz Österreich ein Tag der Bildung stattfinden. Unter dem Motto "Bildung ist eine Chance, keine Belastung" soll an diesem Tag mit Vertretern der Eltern, Schüler und Lehrer darüber diskutiert werden, welche konkreten Maßnahmen zu einer echten Entlastung aller führen könnten.
Um diese Veranstaltung gründlich vorzubereiten, ist es nötig, alle Lehrer im Rahmen einer Dienststellenversammlung zu informieren und organisatorische Richtlinien zu erarbeiten. Aus diesem Grund entfällt am Mittwoch, dem 19. März 2003, der Unterricht in den ersten beiden Stunden. Ein Journaldienst wird eingerichtet.
Mit der Bitte um Verständnis und freundlichen Grüßen
für den Gewerkschaftlichen Betriebsrat
für den Dienststellenausschuss

Findet der Gewerkschaftliche Betriebsrat und der Dienststellenausschuss doch tatsächlich noch ein Fenster von zwei Stunden, um über den Wegfall von zwei Wochenstunden zu diskutieren!

Der ÖGV schlägt dem p.t.Gewerkschaftlichen Betriebsrat und dem hochlöblichen Dienststellenausschuss vor, die zwei Stunden eher für grammatikalische Nachhilfe zu verwenden. Eine "Frau Bundesministerin" gibt es ebensowenig, wie eine "Frau Landeshauptfrau" oder eine "Frau Hofrätin"!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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