Gewerbeverein: Von der Dummheit, hohe Medikamentenkosten zu verdammen
Die beste und schnellste Heilung erreicht man mit hohem Arzneimitteleinsatz
Wien (pts003/11.03.2003/08:15) Dass gesund bleiben, der billigste Weg für jede Krankenversicherung ist, liegt auf der Hand. Unser Sportstaatssekretär wird aus den Österreichern nun ein Volk von Marathonläufern machen. Allerdings: Um 6:30 morgens laufen im Park von Schloss Schönbrunn noch immer die gleichen wenigen Leute - ein Zuwachs ist seit Schweitzers Amtsantritt nicht zu bemerken - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) ist nun über einen Anstieg der Heilmittelausgaben von neun Prozent in den ersten drei Quartalen 2002 verglichen zur Vorjahresperiode besorgt. Dabei liegt das Ländle mit 285,77 Euro/Versichertem am unteren Ende der Bundesländerskala. Das ist knapp über dem, was der durchschnittliche Haushalt beim Damenfriseur - nicht bei dem für Herren - ablegt. Im Schnitt zahlten die österreichischen GKKs für Arznei 343,89 Euro. Besorgniserregend für die VGKK ist der Trend zu teureren Medikamenten.
Wer mit einem Mindestmaß an Menschlichkeit - und nicht nur mit dem PC im Hirn - durch Intensivabteilungen von Krankenhäusern geht, wird merken, dass sich - verglichen mit vor einem Jahrzehnt - das Leid drastisch gemindert hat. Das liegt zum geringeren Teil am medizinischen Personal, zum Großteil an den Errungenschaften der modernen Pharmazie. Leid zu senken, Verweildauern in Spitälern zu minimieren, aber auch das krankheitsbedingte Fernbleiben vom Arbeitsplatz zu reduzieren, ist fast ausschließlich auf den Einsatz einer modernen Medikamentengeneration zurückzuführen.
Zu deren Einsatz sind die Ärzte und mit ihnen die zahlenden Gebietskrankenkassen auch aufgrund der Gesetzeslage und Rechtsprechung verpflichtet. Der dümmste Ansatz ist, bei der billigsten Heilungsvariante zu sparen - den ach so teuren Medikamenten.
Wer es darauf anlegt, bei Medikamenten noch weiter die Preise zu drücken, wird bald auf dem medizinischen Niveau von 1990 sein. Dann hat man zwar billige Medikamente aber die teuersten Nebenkosten: lange Spitalsverweilzeiten, hohe Krankenstandsraten und was am stärksten wiegt: eine Rückkehr zum menschlichen Leid der Patienten von anno Dazumal. Also bitte Denken, bevor man an den Medikamentenpreisen herummäkelt!
(Ende)Aussender: | Österreichischer Gewerbeverein |
Ansprechpartner: | Dr. Herwig Kainz |
Tel.: | 01-587-36/3330 |
E-Mail: | h.kainz@gewerbeverein.at |