Gewerbeverein: Pensionsreform - und was nun?
Ohne flankierende Maßnahmen wird der Arbeitsmarkt nicht mitspielen!
Wien (pts006/08.09.2003/09:18) Dass eine - nicht unbedingt die vorliegende - Pensionsreform überfällig war, kann niemand abstreiten. Über die Gesetzesfolgen für den Arbeitsmarkt schweigt man beharrlich. Der Eindruck ist wohl nicht von der Hand zu weisen, dass man sich dazu keine Gedanken gemacht hat - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Dass das stete Anwachsen des Pensionsantrittsalters von Mitte 2004 bis Mitte des kommenden Jahrzehnts Folgen für den Arbeitsmarkt hat, ist leicht erkennbar. Dass bisher wenige flankierende Maßnahmen gesetzt wurden, ebenso. Mit Ausnahme einer minimalen Senkung der Lohnnebenkosten für Arbeitnehmer der Altersklasse des Bundeskanzlers, ist gar nichts geschehen.
Es wird nun schön langsam Zeit, dass sich die Verantwortlichen Gedanken machen, wie bei steigender Arbeitslosigkeit das Aufsatteln jener Beschäftigten, die nun erst später in Pension gehen können, abgefedert wird.
Grundsätzlich sind da alle Gedanken, die eine spürbare finanzielle Entlastung des Faktors Arbeits nach sich ziehen, hilfreich. Das dies in einer Übergangsphase mehr als gerechtfertigt ist, kann damit untermauert werden, da ja auch länger im Berufsleben Stehende und vor allem deren Arbeitgeber massiv zur Entlastung des Budgets beitragen. Dies bezieht sich insbesondere auf
* einen geringeren Bundeszuschuss zu den bisher betroffenen Versicherungsarten ASV, GSV und FSV.
* höhere Steuereinnahmen durch Aktive gegenüber Pensionisten, etc.
Dass flankierende Maßnahmen sich nicht darin erschöpfen können, nette Worte zu finden oder gar die Drohung auszusprechen, das AMS würde sich nunmehr besonders anstrengen, liegt auf der Hand.
Als flankierende Maßnahme versteht die Wirtschaft jedenfalls nicht, dass die im Budgetbegleitgesetz still und leise vorgenommene Bonus-Malus-Regelung bei Kündigung älterer Mitarbeiter mit einer Erhöhung des Strafmaßes um weit mehr als 100 Prozent geahndet wird.
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