EU-Erweiterung: Chance für Burgenlands Landwirte
Herausforderungen offensiv annehmen und Weiterbildung nutzen
Gols (pts019/13.10.2003/12:32) Landwirtschaftsminister Josef Pröll hat am vergangenen Freitag in Gols im Rahmen der Informationsoffensive "Bildung zum Erfolg" die Auswirkungen von EU-Erweiterung, GAP-Reform und aktuellen Marktentwicklungen erläutert. Vor über 350 interessierten Bäuerinnen und Bauern beantwortete Pröll u.a. Fragen zur Entwicklung der Traubenpreise, zur Zuckermarktordnung und zu Ausbildungsmöglichkeiten für Jungwinzer. Dabei regte Pröll eine Neupositionierung im ländlichen Raum an: "Wir müssen offen über eine künftige Neuorientierung diskutieren und die dafür verhandenen Weiterbildungsangebote nutzen."
Gols im Burgenland liegt in einem der traditionsreichsten Weinbaugebiete Österreichs. In seiner Rede nahm Pröll vor allem zur EU-Erweiterung und dem Potential Stellung, das sich dadurch für die österreichische Landwirtschaft ergibt. "Das Projekt der EU-Erweiterung ist der Schlüssel zum Erfolg von morgen", so Pröll. "Die österreichischen Landwirte haben sich eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Auf diesen Vorsprung müssen wir aufbauen und lernen, den neuen Markt mit über 100 Millionen Konsumenten zu nutzen." Der Landwirtschaftsminister sicherte bei dieser Gelegenheit zu, im Rahmen seiner Exportoffensive im benachbarten Ungarn und anderen Erweiterungsländern Absatzmärkte für Produkte aus der österreichischen Landwirtschaft zu erschließen und auszubauen.
Beim Thema GAP-Reform unterstrich der Minister die Chancen, die sich im Rahmen der nationalen Umsetzung ergeben werden. "Die GAP-Reform ermöglicht ein klares Bekenntnis zur Investitionsförderung. Die Basis werden wir bereitstellen und auf dieser aufbauend zielgenau fördern." In diesem Zusammenhang sprach Pröll auch von der Rolle der Landwirte als Unternehmer. Es sei außerordentlich wichtig, dass sich die Landwirte mit den aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. "Jede Bäuerin und jeder Bauer muss für sich selbst als Unternehmer ein Einkommen erwirtschaften. Nischen müssen gesucht und neue Wege eingeschlagen werden." Teil dieser Entwicklung sei auch die Inanspruchnahme des Weiterbildungsangebotes des LFI. Insbesondere "bfu" biete eine Möglichkeit für Landwirte, sich für die Zukunft zu rüsten, so Pröll.
Burgenland ist unter allen Bundesländern mit über 700 Absolventen Spitzenreiter im Weiterbildungsprogramm "Bäuerliche Familienunternehmen" (bfu). Darauf wiesen sowohl der burgenländische Landesrat Paul Rittsteuer als auch Kammerpräsident Franz Stefan Hautzinger mit Stolz hin. Grund dafür sei die Koppelung zusätzlicher Investionsförderungen mit Weiterbildungsangeboten und das große Engagement und Interesse burgenländischen Bauernschaft. An der lebhaften Podiumsdiskussion nahmen neben Pröll, Rittsteuer und Hautzinger auch Sektionschef Andrä Rupprechter teil. Rittsteuer betonte dabei die notwendige Unterstützung produzierender Bauern und die Gewährleistung professioneller Ausbildungsangebote für Jungwinzer. Kammerpräsident Hautzinger thematisierte die bereits erfolgten Investitionen durch die EU in den Weinbau und sicherte verstärktes Engagement für die Vermarktung burgenländischen Weins zu.
Über die Initiative "Bildung zum Erfolg"
Die Initiative "Bildung zum Erfolg" wird von einer strategischen Allianz getragen, die aus Landwirtschaftsministerium, Landwirtschaftskammern, den Ländlichen Fortbildungsinstituten (LFI) und Partnern aus der Wirtschaft gebildet wurde. Sie setzt auf ein zentrales Politikfeld des Landwirtschaftsministeriums: Information und Weiterbildung als Erfolgsfaktoren für jeden einzelnen Landwirt. Mehr Informationen zur Initiative "Bildung zum Erfolg" sind auf der Webseite http://www.bildung-zum-erfolg.at abrufbar.
Aussender: | Bildung zum Erfolg |
Ansprechpartner: | Mag. Franz Ramerstorfer |
Tel.: | 01/4024851-174 |
E-Mail: | ramerstorfer@temmel-seywald.at |