Gewerbeverein: Wie man 17 Jahre nach Gründung, Wahlschlachtopfer wird!
Veloce wurde ins Trommelfeuer des AK-Wahlkampfs geschickt!
Wien (pts059/29.04.2004/19:05) Wir hören in diesem Land immer wieder, dass doch die Wirtschaft endlich Arbeitsplätze schaffen soll. Davor hörten wir sogar, dass dies die Aufgabe der Politik sei - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Strengt sich jemand wie Veloce-Gründer Paul Brandstätter und drei seiner Freunde ordentlich an und gründet in einem kleinen Kellerlokal den ersten Fahrradbotendienst des Landes, dann sollte er sich in Wahlzeiten in Acht nehmen. Und Wahlzeiten sind in Österreich immer.
Erst einmal um Klarheit zu schaffen: Trotz der derzeit turbulenten Verhältnisse bei Veloce stellt eine Kernmannschaft sicher, dass der Betrieb ordnungsgemäß für die Kunden abläuft.
Nun zu den Fakten: Seit 17 Jahren sind die flinken Fahrer mit ihren markant gelben Rucksäcken aus Wiens Stadtbild nicht mehr weg zu denken. Dass fast alle Fahrer in atypischen Dienstverhältnissen beschäftigt sind, kommt gerade jetzt so richtig heraus. Wobei ja fast jeder Zeitungskolporteur aus logischen Gründen das selbe Arbeitsverhältnis zu seiner Zeitung hat. Dort erregt dies allerdings niemanden - wer wird sich schon mit den Medien anlegen.
Alle wollen Arbeitsplätze und alle wollen Service zum Minipreis. Dass dann Unternehmer ihre Arbeitsplätze Richtung Osten verlagern, ist gesellschaftsrechtlich sogar ihre Pflicht. Dass ein Dienstleister, wie Veloce das nicht kann, liegt auf der Hand. Also schafft er Arbeitsplätze in Wien zu vertretbaren Kosten für die Kunden. Dass das nur durch legalen Ausbruch aus dem Korsett des herkömmlichen Arbeitsrechts geht, liegt auf der Hand.
Dagegen treten nun AK-wahlwerbende Gruppierungen auf. Die wollen wahrscheinlich, dass Veloce wie die ÖBB geführt wird. Mit einem Bundeszuschuss von 4,7 Milliarden EUR (oder etwas weniger, da Veloce noch ein bisschen kleiner ist).
So nicht, liebe Wahlwerber. In diesem Land wird gut zehn Prozent des BIP durch Schwarzarbeit erwirtschaftet. Dagegen tritt weder die AK mit ihren wahlwerbenden Gruppen noch der Staat massiv auf. Wer will den die eigenen Wähler vergrätzen, die doch zu 67 Prozent Pfusch als Null-Delikt sehen?
Da muss schon ein Unternehmer geprügelt werden, der vollkommen legal sein Business betreibt. Wenn wir so weiter machen, werden wir nicht nur 25 Prozent Pragmatisierte beschäftigen, sondern bald hundert. Fragt sich nur von welcher Gesamtbeschäftigtenanzahl und mit welcher Arbeitslosenrate?
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