pts20040714045 Bildung/Karriere, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: Ab sofort Lehrlinge aus den neuen EU-Ländern nach Österreich!

Wenn die Österreicher schlechter werden, brauchen wir Eliten aus dem Osten!


Wien (pts045/14.07.2004/19:55) Es bedurfte der Fessel-GfK-Studie lediglich nur mehr als wissenschaftlichen Befund eines Faktums, das Unternehmer schon längst wissen. Österreichs Lehrlingsanwärter haben ein massives Qualitätsproblem und bekommen deshalb keine Lehrstellen. Auch wenn Omi ihren Burli noch so begabt findet! Es genügt ja, dass wir - was Elternhaus und Schule verabsäumt haben - jetzt mit der ausschließlich von Arbeitgebern finanzierten Aktion JOBS FOR YOU(TH) um 27 Mio. EUR Nachhilfe geben - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Der ÖGV steht daher auf dem Standpunkt möglichst rasch den Arbeitsmarkt für Lehrlinge aus den neuen EU-Ländern zu öffnen. Dort scheint ein Großteil der Jungen noch "hungrig" genug zu sein, motiviert ein Ausbildungsverhältnis einzugehen. Dass die Leute allerdings Deutsch können müssen, versteht sich von selbst. Es genügt uns ja, wenn wir dem O-Ton unserer neuen Justizministerin im Fernsehen fast nur untergetitelt folgen können.

Eine Öffnung des Arbeitsmarktes würde darüber hinaus einen Testmarkt abgeben, an dem man ablesen kann, wie stark die Migration Arbeitswilliger aus den neuen Beitrittsländern in die EU-15 wirklich ist. Dass österreichische Lehrlingsanwärter so endlich unter Konkurrenzdruck geraten, versteht sich von selbst.

Zwar gibt es bereits jetzt im Berufsausbildungsgesetz die Möglichkeit, temporär grenzüberschreitend Lehrlingsausbildung anzubieten. Die Absolvierung einer vollständigen Lehre wäre allerdings der konsequente Ansatz, die Fachkräftequalifikation zu heben.

Ja, es ist leider ein Faktum: Europas Eliten werden zu einem großen Teil aus den mittel- und osteuropäischen Ländern kommen. Sie bilden eine Ressource an Talenten auch und gerade für Österreich, dessen Bürger weniger Kinder zeugen und doch mehr Genies haben möchten. Omas Burlis sind dies jedenfalls nicht!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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