pts20040719007 Politik/Recht

ÖGV: Schwerarbeiter-Pension ist so dumm wie Bergbau-Sonderunterstützung!

Unternehmer und Manager sind stärker belastet, als Kranführer!


Wien (pts007/19.07.2004/10:06) Offenbar haben die Kämpfer für eine Sonderbehandlung sogenannter Schwerarbeiter noch nicht erkannt, dass es in einer modernen Wirtschaft nicht um den Einsatz von Muskeln, sondern von Nerven und Hirn geht. Anders ist nicht zu erklären, dass nun ein Schichtarbeiter anders behandelt werden sollte, als ein Unternehmer - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Generell besteht man im ÖGV darauf, die Pensionsversicherung als das zu behandeln, was im Wortlaut steht: Als Versicherung - nicht als Sozialleistung. Beginnt man mit einer unterschiedlichen Gewichtung von Arbeitsbelastungen, dann ist eine Ende an Ausnahmeregelungen nicht abzusehen.

Man erinnert sich noch sehr gut an die seinerzeitige Sonderunterstützung im Bergbau, die Frauen ab dem 50. und Männer ab dem 55. Lebensjahr direkt von einer um 50 Prozent aufgefetteten Arbeitslosenunterstützung in die üppige Pension beförderte. Davon profitierten natürlich auch die Sekretärinnen der der damaligen ÖMV, da sie unter den Bergbau-Kollektivvertrag fielen.

Der ÖGV sieht generell den vorliegenden merkwürdigen Pensionsharmonisierungs-Entwurf - bei der im Beamtenbereich noch überhaupt nichts bewegt wurde - als klassisches Beispiel, einer nicht Ergebnis orientierten Regierungspolitik. Bisher hat der Kanzler daraus seinen herzallerliebsten Beamten noch keinen Cent bei der Pension weg gekürzt. Gerade dort wird aber vom Steuerzahler vollkommen ungerechtfertigt für den Teil über 3.450 EUR Einkommen jedem betroffenen Beamten ein fürstliches Pensionsgeschenk bereitet - ob das der Zahler so will oder nicht.

Der ÖGV fordert die Regierung auf, sich diesen Sommer weniger auf lustigen Events herumzutreiben, und endlich einmal ihre überfälligen Hausaufgaben zu machen. Zu diesen Nachzipf-Aktivitäten gehören neben einer ernst zu nehmenden Pensionsharmonisierung, vor allem die Reformen des Arbeitsmarktes, des Gesundheitswesens und des Pflegegeldes.

Wer für einen solchen Nachzipf strebern muss, wird nicht viel mit der Spaßgesellschaft herum tanzen können!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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