pts20040720041 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Nur Mut, Herr Grasser; Kippen Sie die bezahlte Mittagspause!

Wie man raschest 100.000 öffentlich-rechtlich Bedienstete einsparen kann!


Wien (pts041/20.07.2004/19:50) KHG weiß wohl immer Rat, wenn es um Bereiche geht, die ihn nichts angehen. Wobei er bei der Kappung der inflationär vielen österreichischen Feiertage durchaus Recht hat. Die Nagelprobe für Grasser wäre aber, zuerst in seinem eigenen Ministerium die bezahlte Mittagspause abzuschaffen und dies dann im Ministerrat auch den Kolleginnen und Kollegen abzuringen - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Faktum ist, dass die bezahlte Mittagspause der Öffentlich-Rechtlichen auf sehr wackeligen rechtlichen Füßen steht. Allenfalls kann Gewohnheitsrecht geltend gemacht werden. Der Beamte sollte ursprünglich am Arbeitsplatz seine berühmte Beamtenforelle (Knackwurst) herunter schlingen und dabei möglichst unter Unterlassung der Anbringung von Fettflecken auf Akten die Arbeit fortsetzen. Daraus sind opulente - vom Steuerzahler berappte - Mittagspausen in der Dauer von einer Stunde und mehr geworden. Ein um neun Uhr - mit dem lauten Begrüßungsruf "Mahlzeit" - ins Büro kommender Beamter, geht somit um 11:45 Uhr zum Essen und kehrt um ein Uhr zufrieden wie ein satter Säugling an seinen Arbeitsplatz zurück. Mit einem noch lauteren "Gute Nacht" verlässt er diesen um 17:00 Uhr. Er arbeitet somit gerade einmal 6,75 Stunden - kassiert aber für acht.

Warum dieses Faktum dem umtriebigen Finanzminister bisher verborgen blieb, ist schwer nachvollziehbar. Möglicherweise hat der sonst so mutige Mann schlichte Angst, seine Beamten davon zu überzeugen, dass sie fürs Arbeiten und nicht fürs Essen bezahlt werden.

Rechnet man die ausgewiesenen 1,25 Stunden auf die 750.000 österreichischen Beamten hoch, dann ergibt sich daraus alleine ein Einsparungspotenzial von knapp 100.000 Öffentlich-Rechtlichen. Dafür bedarf es aber auch der Überzeugung von Ländern und Gemeinden.

Der ÖGV rät daher Herrn Grasser, endlich Mut zu zeigen und im eigenen Ministerium zu beginnen, die vom Steuerzahler (als dessen Anwalt er sich immer wieder ausgibt) berappte Arbeitspause wieder der Arbeit zu widmen und nicht den leiblichen Genüssen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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