Gewerbeverein: Gewerkschaften als Arbeitgeber - das nennt man Brutalität!
Der Splitter im Auge des Unternehmer-Bruders und der Balken im eigenen!
Wien (pts040/21.07.2004/19:50) "Das Beispiel Semperit hat deutlich vor Augen geführt, wie internationale und weltweit agierende Konzerne heute agieren". Dieser allererste Satz des Buches "Ohne jede Chance - Der Fall Semperit" stammt von ÖGB-Präsident Verzetnitsch, dem vor lauter "Agieren" offenbar die Worte abhanden gekommen sind.
Wie agieren und agitieren nun die Gewerkschaften selbst als Arbeitgeber?
Da gibt es etwa den vom Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) aufgezeigten Fall der Kündigung der Gesamtbelegschaft des Seminar- und Urlaubshotels Villa Landau der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten am Semmering zum Jahresende 2004. Eine Mitarbeiterin etwa wurde im Frühjahr 2004 eingestellt. Wenige Wochen später teilte man ihr mit, dass sie ihren Job bald wieder verliert! Das nennt man Brutalität!
Auch die deutsche Dienstleister-Gewerkschaft Ver.di selbst zeigt, wie Gewerkschaften als Arbeitgeber agieren: Sie beschloss ein Sparprogramm, wie es die Gewerkschaftsführer vielen Privatunternehmen wohl kaum hätten durchgehen lassen. Alle Ver.di-Beschäftigten müssen in diesem Jahr sechs Monate lang fünf Prozent ihres Lohns als Zwangsdarlehen an die Gewerkschaftskasse abführen. Zugleich dürfen/müssen sie ihre Arbeitszeit verkürzen und dabei auf Lohn verzichten. Allerdings, bei der Ver.di-Gründung vor kurzer Zeit langten deren Bosse schon einmal zu: 60 Prozent Lohnerhöhung gestanden sie sich zu!
Man stelle sich einmal vor, dass ein privater Unternehmer seinen Mitarbeitern Zwangsdarlehen abverlangt - das ist ja schon hart an der Grenze zur Kriminalität!
Der Sündenfall der Gewerkschaft ist ja nicht nur auf die eigentliche Geschäftstätigkeit beschränkt. Da wird tagtäglich gegen die Turbokapitalisten in der Wirtschaft polemisiert und selbst häuft man Konzerne an - wie etwa der ÖGB. Da kann es nicht ausbleiben, dass man sehr oft als Gewerkschaft wie ein Turbokapitalist auftreten muss.
Es ist sehr merkwürdig, dass gerade jetzt jene Organisationen, die gegen vermeintliche Missstände in ihrem Umfeld mit Feuer und Schwert kämpfen, selbst diese Missstände betreiben: Das reicht von St. Pölten über den Semmering bis nach Deutschland.
Wie steht schon im Lukas Evangelium 6, 36-42: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Sollten vielleicht einmal mehr die Bibel und weniger ihr Marx'sches Kapital lesen, die kapitalistischen Genossen der Gewerkschaften!
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