pts20040722047 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Gewerbeverein: "Der Schweitzer" steht früh auf, aber er erwacht erst spät!

Es ist wohl für ihn eine vollkommen neue These, dass Sport die Gesundheit fördert


Wien (pts047/22.07.2004/19:55) Karl Schweitzer hat sich erstmals nach eineinhalb Jahren in der Funktion als Oberturnvater der Nation bedeutend zu Wort gemeldet. Wesentlich - so meinte er in der ZiB - ist, die Nation wieder sportlich zu ertüchtigen, um die Gesundheitskosten im Lande zu senken. Er bediente sich dabei IHS-professoraler Unterstützung (sicher kostenloser!), um das alte Sprichtwort "Wer rastet, der rostet" auch noch wissenschaftlich zu unterfuttern. In Abwandlung des auf unsere Nachbarn gemünzte Sprichwort "Die Schweizer stehen früh auf, aber sie erwachen erst spät", scheint Schwei(t)zer ein spätes Licht aufgegangen zu sein - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Allerdings ist unser Oberturnlehrer - Mitglied der mit insgesamt vier Pädagogen stärksten Fraktion in unserer Bundesregierung; der Lehrer - motivationspsychologisch nicht gerade am neuesten Stand. Er will künftig nicht Trainierende mit einem Zuschlag zum Krankenversicherungsbeitrag bestrafen. Nun weiß jeder Eleve einer pädagogischen Akademie, dass positive Anreize etwa viermal stärker wirken, als Bestrafungen. Und warum er ausgerechnet seinen hart am erlaubten Body-Mass-Index dahin schrammenden Sozialminister-Kollegen so hart bestrafen will, ist auch kaum nach vollziehbar!

Nun trommeln ÖGV und der mit ihm kooperierende VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs) schon die längste Zeit, dass die öffentlich-rechtlichen Krankenversicherungen weniger auf Vorsorge, sondern stärker auf Prävention im Gesundheitswesen bauen müssen. Der Gratis-Laufschuh (bezahlt von den Gebietskrankenkassen) nach Rückgabe des abgelaufenen, ist hier ein unorthodoxer aber wichtiger Ansatz.

Offenbar hat sich bis ins Gesundheitswesen noch nicht durch gesprochen, dass Autohersteller bereits seit Jahrzehnten in ihre Modelle passive Sicherheit einbauen, um Unfälle erst überhaupt gar nicht entstehen zu lassen. Da ist - im Vergleich dazu - der Rat zur Vorsorgeuntersuchung zwar lieb gemeint, aber diese kommt doch möglicher Weise zu spät.

ÖGV und VSSÖ begrüßen daher die späte Einsicht des Sport-Staatssekretärs und freuen sich auf eine positiv motivierende Umsetzung.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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