pts20040802044 Politik/Recht, Bauen/Wohnen

Gewerbeverein: Jetzt sollen endlich die Vergabe-Verantwortlichen zahlen!

Der Flughafen Schwechat-Vorstand soll Schadenersatz leisten!


Wien (pts044/02.08.2004/20:10) Porr-Generaldirektor Horst Pöchhacker hat es uns im Presse-Interview ausrichten lassen: "Am Flughafen in Schwechat wurde der Turm an einen Deutschen vergeben, von dem man gewusst hat, dass er aus dem letzten Loch pfeift. Der ist während der Bauausführung in Konkurs gegangen. Jetzt kostet der Bau viel mehr, als der damalige Zweitbieter verlangt hat." Was Pöchhacker nicht kann - sonst bekommt Porr keine öffentlichen Aufträge mehr - fordert nun der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Die Verantwortlichen für diese Entscheidung haben Schadenersatz zu leisten.

In diesem Land wird permanent Gesetzesbruch begangen. Im öffentlichen Bereich werden durchgehend Aufträge an Billigst- und nicht an Bestbieter vergeben. Die Preise fielen dadurch innerhalb von drei Jahren um 30 Prozent. Gut für den Steuerzahler könnte man meinen.

Wer billig kauft, kauft allerdings teuer. Das Beispiel des Vergabevorganges am Flughafen Schwechat - an dem ja der Steuerzahler noch einen beträchtlichen Anteil hält - ist typisch für die Sorglosigkeit im Vergabeverfahren. Dass sich darüber hinaus die Aktionäre diese Gangart gefallen lassen, ist noch merkwürdiger.

Der ÖGV und seine bauaffinen Verbände fordern daher, dass grundsätzlich endlich vom Billigstbieterprinzip abgegangen werden muss und speziell jene, die - wie im Fall des Flughafens Schwechat - Schaden durch Billigstbietervergaben verursachen, voll zur Kasse gebeten werden.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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