pts20040826039 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Gewerbeverein: Hohe Netzpreise für eine lausige Versorgungssicherheit!

42,6 Minuten erlebt der Österreicher im Jahresschnitt Strom-Blackout!


Wien (pts039/26.08.2004/20:06) Österreichs Versorgungssicherheit bei Strom lag 2002 bei 99,99 Prozent, teilt uns in einer Broschüre der Energieregulator E-Control mit. Ein beruhigendes Ergebnis? Dafür zahlen wir aber auch mit unserer Stromrechnung Spitzenpreise für das Netz. Ganz so toll sind aber die 99,99 Prozent denn doch nicht - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). 2002 musste ein österreichischer Strombezieher im Schnitt 42,6 Minuten ohne den überlebenswichtigen Saft aus der Steckdose auskommen.
Vergleicht man diese Zahl mit den 15 Minuten, die ein deutscher Stromkonsument 2002 saftlos verbringen musste, dann ist der heimische Wert immerhin dreimal so schlecht. Und selbst die Niederländer durften im Schnitt nach 25 Minuten Blackout wieder ihren begehrten Strom beziehen. Fast in der halben Zeit der Österreicher.

Warum wir dann die europaweit höchsten Durchleitungskosten an die zumeist parteipolitisch organisierten "Herren der Netze" zahlen, kann nur äußerst schwer nachvollzogen werden. Da werden doch hoffentlich keine Quersubventionierungen vorgenommen werden.
Dass das heimische Netz nicht unproblematisch gebaut ist, wird uns ja bis zur Arbeiterkammer hin von jedermann bestätigt. Im Hochleistungsbereich ist Österreich durch den Torso einer Ringleitung unterversorgt. Dass die 42,6 jährlichen stromlosen Minuten da leicht steigen könnten und sich der Tiefkühlschlatz seinen Weg aus dem Gefrierschrank bahnt, ist ja noch das geringste Übel. Betroffen ist die Wirtschaft.

E-Control - die auch für die Versorgungssicherheit im Lande zuständig ist, stuft die Zuverlässigkeit der heimischen Netze exzellent gut ein. Kein Wunder: Muss der durchschnittliche Italiener im Jahr mehr als drei Stunden im Jahr stromlos verbringen. Peanuts: Das bringt auch noch eine Versorgungssicherheit von 99,96 Prozent und so wie das österreichische Ergebnis einen niederschmetternden Befund. Allerdings für die Italiener zu weit geringeren Netzkosten als für die Österreicher!
Da wird doch sowohl eine Senkung der Netztarife und gleichzeitig der Ausbau der österreichischen Hochleistungsringleitung machbar sein. Geld ist ja bei den Energieversorgungsunternehmen in Hülle und Fülle vorhanden!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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