pts20060109013 Politik/Recht

Gewerbeverein: Warum bekommt man leichter Sozialleistungen als Kredite?

Basel II sollte als Grundlage für die soziale Umverteilung dienen!


Wien (pts013/09.01.2006/11:22) Im hintersten Neuseeland - genau in the Bushmen's Centre in Pukekura - ist das schriftlich ausgehängte Motto der nachdenklich stimmende Spruch: "Why is it easier to get social welfare than to get a loan?" Und das in einem Land, in dem die staatliche Höchstpension gerade einmal umgerechnet 450 EUR im Monat ausmacht - somit also keine so ausschweifenden Sozialgeschenke getätigt werden wie Österreich. Die Frage ist wohl mehr als berechtigt, meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Wenn es um so viel einfacher ist, Sozialleistungen zu erhalten, als einen Betriebskredit, dann treibt man ja förmlich die Leute weg vom Arbeiten und noch mehr von Unternehmensgründungen.

Der ÖGV fordert daher, dass künftig die Vergabe von Sozialleistungen nach dem Schema von Basel II abzulaufen hat - im übertragenen Sinn. Es sind ja gerade die Staaten Neuseeland und Australien, die geradezu knausrig bei der Vergabe von Sozialleistungen sind.

So erwartet Australien für heuer einen Budgetüberschuss von umgerechnet acht Milliarden EUR. Das Wirtschaftswachstum wird nach 2005 2,6 Prozent nun mit 3,3 Prozent erwartet. Das Konsumverhalten boomt - verglichen zu Europa -, wenngleich mit leicht abschwächender Tendenz.

Ja wenn man sich ein Heer von Sozialleistungsempfängern hält, dann wird man auch nie ein anständiges Wirtschaftswachstum erreichen. Damit kann man zwar Wahlen gewinnen, im internationalen Wettbewerb aber nur den Kürzeren ziehen.

Die saturierten europäischen übersozialen Staaten sollen einmal über den Tellerrand blicken und nicht nur das skandinavische Sozialleistungsmodell mit jenem der Mittelmeerländer vergleichen. Genau auf der anderen Seite des Globus - down under - weiß man, wie man den Sozialstaat erst gar nicht ausufern lässt und stellt die berechtigte Frage: "Why is it easier to get social welfare than to get a loan?"

Sollten nicht auch wir uns diese Frage stellen?

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
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