pts20060328019 Bildung/Karriere, Technologie/Digitalisierung

Business-Anforderungen und serviceorientierte Architekturen

Dr. Reinhold Thurner und Dr. Ernest Wallmüller


Wien, 28.März 2006 (pts019/28.03.2006/12:01) Die Anforderungen des Business nach mehr Flexibilität, mehr Funktionalität und Integration über Unternehmensgrenzen hinweg nehmen ständig zu. Gleichzeitig öffnet sich die Schere zwischen diesen Anforderungen und dem Kostendruck. SOA soll es richten - Service orientierte Architekturen sollen die Hoffnungen, die man einst in 4GL, dann in Standardsoftware, dann in Objekt-Orientierung gesetzt hat erfüllen. Da sei die Frage "Was ist Hype und was ist Realität" schon gestattet.

1. Es geht nicht nur um Services
Die Strukturierung "in the large" - also ganzer Applikationslandschaften - basiert auf dem Zusammenspiel flexibler Services. Flexibel bedeutet, dass unterschiedliche Prozesse aus konfigurierbaren Services immer wieder neu zusammengesetzt werden können. Sprechen wir also darüber, was nicht in den Services selbst umgesetzt ist.

2. Prozesse - Workflow-Steuerung
Die Steuerung der Prozesse übernehmen Workflow- Systeme - sowohl für das Straight-Thru-Processing als auch für die Steuerung der Dialog-Prozesse. Realtime-Abläufe bilden Business-Prozesse viel unmittelbarer ab als dies mit den klassischen Batch-zentrierten Architekturen möglich war. Anwendungen, die "Prozess-Aware" sind können besser überwacht, gemessen(Business Activity Monitoring) und optimiert werden.

Business-Logik:
Business-Logik wird aus dem Code ausgegliedert mit dem Ziel, solche Logik transparenter zu gestalten und rascher, sogar durch das Business selbst kurzfristig änderbar zu machen. Der Einsatz von Rule-Engines als integrierender Bestandteil von Applikationen hat einen wesentlichen Beitrag zur Flexibilisierung und gleichzeitig zur Annäherung an das Business geleistet.

Konfigurationen, Parameter und Metadaten
Daten mit Steuerungsfunktion - wie Produktkatalog, Instruktionen, Parameter - werden als eigene Datenwelt verstanden - und sowohl von den Programmen als auch von den Anwendungsdaten getrennt verwaltet. Durch entsprechende Workflows und Validerung geschützt kann das Business über diese Daten direkt Business-relevante Abläufe und Entscheidungen bestimmen und umkonfigurieren.

ABER: Wie managt man eine IT-Welt, in der man sich fragt "Wo sind Programme geblieben" (Prof Scheer IDS), in der das "System" aus einem Ineinandergreifen von Workflow-Steuerung, Services, Rules und Parametern besteht? Also vier Komponenten mit sehr unterschiedlicher Syntax, Datenhaltung und Grundkonzepten. Diese Welt ist komplexer - nicht komplexer als die Aufgabe, die wir zu lösen haben, aber eben komplexer als die alten Systeme. Wir werden uns mit dem Management dieser Systeme intensiver befassen müssen als bisher.
Change-Prozesse: Die unterschiedlich schnell drehenden Change-Prozesse (Code versus Rules, Parameter und Workflow-Skripts) legen die Qualitätslatte für alle beteiligten Komponenten deutlich höher. Ein Ausbügeln von Integrationsfehlern nach den Kraftakten der 3-monatlichen "Systemintegrationen" funktioniert immer weniger.

Entwicklungs-Prozess: DasWasserfall-Modell und seine Entwicklungsbürokratie haben endgültig ausgedient. Die Konzepte eines agilen Vorgehens haben sich durch unglückliche Namengebung geoutet (eXtreme Programming). Hier bleibt noch viel zu tun, um die divergierenden Anforderungen nach Flexibilität und Überwachbarkeit unter einen Hut zu bringen.

Metadaten: Gesicherte, konsistente und direkt greifbare Daten über unsere Systeme sind das Fundament auf das Entwicklung und Betrieb aufsetzen. Die Lücke zwischen hochfliegenden "Cockpits" und der bodennahen Realität muss geschlossen werden durch systematisches Management der Metadaten.

ZUWARTEN oder ZUPACKEN? Vor allem in Branchen, die von flexiblen Informatik- Diensten abhängen wird es entscheidend sein, diese Entwicklung zu antizipieren und einen kontrollierten - und wohl auch permanenten - Erneuerungsprozess in Gang zu setzen. Wer sich vom Tagesgeschäft allein vereinnahmen lässt, geht das Risiko ein, eines Tages kein Tagesgeschäft mehr zu haben.

Dr. Reinhold Thurner gründete die Firma Delta Software Technologie AG, die das gleichnamige Produkt erfolgreich auf den Markt gebracht hat. Er ist als Berater im Bereich Architektur sowohl im Betrieb als auch in der Anwendungsentwicklung bei Schweizer Großbanken tätig.

Dr. Ernest Wallmüller, Geschäftsführer und Senior Berater von Qualität & Informatik in Zürich, ist erfahrener Coach sowie Moderator zahlreicher Workshops und Seminare zu Themen wie Führung, Risiko-, Qualitäts und Projektmanagement, Prozess-Verbesserung, Business-Exzellenz und organisationsbezogenes Veränderungs-Management. Er war langjähriger Leiter von Forschungs- und Entwicklungsprojekten an der Uni Linz und ETH Zürich, sowie Berater in Österreich, Deutschland, Schweiz und England.

Darüber hinaus sind beide Top-Referenten der CON*ECT Business Academy u.a. zu Themen wie "Application Lifecycle Management" am 4. Mai 2006, im CON.ECT Eventcenter, Wien.

Detaillierte Informationen zu diesem und anderen Seminaren der CON.ECT Business Academy unter www.conect.at.

CON.ECT Eventmanagement, die IT- Trend- Eventagentur hat bereits über 400 Veranstaltungen im IT- und Business Bereich mit rund 21.000 Teilnehmern realisiert. Zu den zufriedenen Kunden und Kooperationspartner gehören z.B. Plattformen wie Future Network, KDZ, Austrian IT Security Management Network oder Unternehmen wie Siemens Business Services, Microsoft, IBM, BRZ, Kapsch, SAP, Telekom u.v.m.

(Ende)
Aussender: CON.ECT Event Management GmbH
Ansprechpartner: Bettina Hainschink
Tel.: +43/1/522 36 36-0
E-Mail: office@conect.at
|