pts20060619011 in Leben

PHARMIG info: "Unser Erstattungssystem verletzt EU-Recht"

EU-Kommission hat bereits Anfang 2006 ein Mahnschreiben geschickt


Wien (pts011/19.06.2006/09:11) Die neue Ausgabe des gesundheitspolitischen Magazins PHARMIG info bringt ein Interview mit Thomas Eilmansberger, Leiter der Abteilung Europarecht an der Universität Salzburg. Darin erklärt dieser, warum das bestehende österreichische Erstattungssystem EU-Recht verletzt, insbesondere die sogenannte EU-Transparenzrichtlinie.

Hier ein Auszug aus dem Artikel:

"Die Richtlinie sieht vor, dass der Antrag von Pharma-Unternehmen auf Aufnahme in die Erstattung innerhalb von 90 Tagen entschieden werden muss", so Eilmansberger. "In Österreich meint man offenbar, dass mit der Aufnahme eines Arzneimittels in die 'rote Box' die 90-Tage-Frist bis zur Entscheidung über die Erstattung nicht mehr in Kraft tritt. Es gibt aber bereits eine Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, aus der ganz klar hervorgeht: Die automatische Aufnahme von Medikamenten in die 'rote Box' genügt den Vorgaben der Transparenzrichtlinie hinsichtlich der Erledigungsdauer nicht." Bereits Anfang des Jahres hat die EU-Kommission in Sachen Medikamenten-Erstattung ein Mahnschreiben an die Bundesregierung geschickt - die Vorstufe einer möglichen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof.

Außerdem in PHARMIG info 2/2006:

* Gesundheit Österreich GmbH: Gewinner und Verlierer

Der niederösterreichische Gesundheitslandesrat Emil Schabl (SPÖ) übt im PHARMIG info Interview heftige Kritik am Gesetzesentwurf von BM Rauch-Kallat über die Gesundheit Österreich GmbH.

* Innovative Medikamente: Bitte selber zahlen?

Der vernünftige Einsatz modernster Arzneien hilft nicht nur dem einzelnen Patienten, sondern entlastet auch das Gesundheitswesen spürbar. Weshalb die österreichischen Krankenversicherungen trotzdem lieber "alte", weniger effektive Medikamente bezahlen, erklären wir am Beispiel einer neuen Therapie gegen die "Volkskrankheit" Arthrose.

* Wachstumsbremse Generika

Ursula Scheithauer, Geschäftsführerin von IMS Health Austria, spricht über Patent-Sorgen internationaler und europäischer Pharma-Unternehmen und über die Bedeutung innovativer Arznei-Wirkstoffe in der Produkt-"Pipeline".

* "Ein Klima des Enthusiasmus schaffen"

Die Krebsforscherin Eva Schernhammer arbeitet an der Harvard Medical School in Boston und ist Vorsitzende von ASCINA, dem Netzwerk österreichischer Forscher in Nordamerika. Sie beschreibt die zum Teil drastisch unterschiedlichen Bedingungen für medizinische Forschung in Österreich und den USA.

* Musterschüler Pharma

Die Pharma-Industrie hat zwischen 2000 und 2005 Entwicklungshilfe im Umfang von 4,4 Milliarden Dollar geleistet. Sie ist die weltweit erste Branche, die in nachvollziehbarer Art und Weise zur Umsetzung der ambitionierten UNO-Millennium-Ziele beigetragen hat, wie nun auch die renommierte London School of Economics bestätigt.

Diese Themen und noch einiges mehr lesen Sie in der neuen Ausgabe von PHARMIG info, dem Magazin der pharmazeutischen Industrie Österreichs.

PHARMIG info 2/2006 steht ab sofort auf www.pharmig.at zum Download bereit.

(Ende)
Aussender: Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Ansprechpartner: Mag. Gerlinde Gänsdorfer, Kommunikation
Tel.: +43 (1) 40 60 290 DW 20
E-Mail: gerlinde.gaensdorfer@pharmig.at
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