Gewerbeverein: Wir brauchen eine neue Gewerkschaft
Das Bonzenreservat ÖGB ist finanziell, ideologisch und moralisch pleite
Wien (pts030/04.09.2006/19:00) Der ÖGB lernt schmerzvoll, was ihm der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) seit Jahrzehnten zu erklären versucht hat: Für den Verkäufer zählt der erzielte Erlös. Andere gewerkschaftliche Forderungen, wie z.B.: die beliebten Arbeitsplatzgarantien verschlechtern den Preis, schaden der wirtschaftlichen Position des Unternehmens erheblich und nützen den Arbeitnehmern mittelfristig wenig. Durch den Verkauf der BAWAG an das "böse" ausländische Kapital versucht sich der ÖGB wirtschaftlich zu sanieren. Ohne Neugründung und Austausch der tatsächlichen Heuschrecken, hat der Gewerbeverein aber wenig Hoffnung auf eine moralische und ideologische Neuorientierung der ertrinkenden Arbeitnehmervertretung.
Beim Verkauf der BAWAG bahnt sich der nächste, elementare Offenbarungseid des Gewerkschaftsbundes im Speziellen und der Sozialdemokratie im Allgemeinen an. In wenigen Tagen wird uns das ÖGB-Präsidium wissen lassen, dass die gar so bösen Investoren willkommen, internationale Eigentümer zum Besten der Bank und nur der höchste Verkaufspreis für die Sanierung des Verkäufers akzeptabel seien. Bingo! Oder: Die Rettung eines angeschlagenen Unternehmens bringt für Management und Mitarbeiter schmerzliche Erkenntnisse und Einschnitte. Auch Bingo! Von solchen Gegebenheiten versuchte der Österreichische Gewerbeverein die maroden Genossen seit Jahrzehnten zu überzeugen und erntete bloß "Widerstand!"
Ganz nebenbei klagt der ehemalige Gewerkschaftschef, dessen Niedergang eine Belohnung des Ex-Bosses wahrlich nicht rechtfertigt, den ÖGB auf 800.000,- Schadensersatz. Genau so agieren aber jene Selbstbedienungs-Heuschrecken, die stets wortreich angeprangert wurden. Dem Präsidium der Gewerkschaft ist offenbar die eigene Tasche immer noch näher als ein alles umfassender Neustart.
Der Gewerbeverein bedauert, dass auch diesmal erst eine kapitale Pleite und großer Schaden für die Mitglieder bei den roten Bonzen Erkenntnisse betriebs- und volkswirtschaftlichen Wissens sprießen lässt. Der Gewerbeverein bedauert weiters, dass die Gewerkschaftsspitze es immer noch nicht für notwendig erachtet, einen echten Neubeginn zuzulassen. Nur von den unverantwortlichen Vorkommnissen Unbelastete werden den Karren aus dem Sumpf fahren können. Nur dann ist eine finanzielle, ideologisch und moralisch solide Basis möglich.
Da dies aber selbst in kühnen Träumen nicht zu erwarten ist, fordert der Österreichische Gewerbeverein die Gewerkschaftsmitglieder auf: "Gründet jetzt eine neue Gewerkschaft und sorgt dafür, dass dieses letzte realexistierende Reservat des österreichischen Bonzentum geschlossen wird! Handel, Gewerbe und Industrie brauchen starke Gesprächs- und Verhandlungspartner, um gemeinsam Österreichs Wirtschaft eine Zukunft zu sichern!"
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