A1 führt Vectoring-Technologie ein
Erschließung aller Giganetz-Gebiete ab Mitte 2012 geplant
Kupferkabel: Vectoring soll alte Leitungen aufwerten (Foto: FlickrCC/Shandchem) |
Wien (pte025/19.01.2012/13:46) Der Internet- und Mobilfunkbetreiber A1 http://a1.net startet als erster Provider weltweit die Einführung von Vectoring. Dies hat der technische Leiter des Unternehmens, Walter Goldenits, heute, Donnerstag, auf einer Pressekonferenz in Wien bekanntgegeben. Der Ausbau soll in Korneuburg beginnen, ab Mitte des Jahres möchte man sukzessive alle Gebiete mit Anbindung an das eigene "Giganetz" versorgen. Vectoring soll mehr Leistung und Qualität aus der vorhandenen Kupfernetz-Infrastruktur holen und dabei helfen, die Ziele der "Digitalen Agenda" der EU zu erreichen.
A1 nimmt Kurs auf 2020
Der Fahrplan der Europäischen Kommission sieht vor, dass bis zum Jahre 2020 jeder Haushalt zumindest über eine 30-Megabit-Anbindung an das Web verfügen soll. A1 sieht neben Investitionen in neue Technologien wie Glasfaser die "effiziente Nutzung bestehender Netze" als Schlüssel zur Erfüllung.
VDSL2-Vectoring minimiert Störeffekte zwischen nebeneinander geführten Leitungen über ein Kompensationssignal. Je nach Leitungslänge sollen sich damit die Übertragungsraten deutlich steigern lassen. Auf 300 Meter könnten bis zu 100 Megabit erreicht werden, bis 800 Meter liegt der Wert bei rund 50 Megabit.
Problembereich Netzkontrolle
Die Technologie ist jedoch beschränkt auf Netze, in denen VDSL verfügbar ist. Zudem ist die effiziente Nutzung nur möglich, wenn das jeweilige Netz nur von einem einzelnen Operator betrieben wird. Andere Provider, die die Infrastruktur ebenfalls mitnutzen möchten, erhalten keinen direkten Zugriff mehr, sondern lediglich ein Bandbreitenkontingent. Bei Störungen und Ausfällen wären sie und ihre Kunden auf den Netzbetreiber angewiesen.
Ein Umstand, den Hartwig Tauber, der Generaldirektor des FTTH Council http://ftthcouncil.eu , gegenüber pressetext bereits im Vorfeld kritisiert hat. Goldenits beruhigte jedoch gegenüber geäußerten Bedenken und verwies auf die Regulierungsbehörde RTR http://rtr.at , die die Tätigkeiten von A1 "mit Argusaugen" verfolgen würde.
4G für schwer erschließbare Areale
Vectoring wird in Verbindung mit FTTC (Fibre-to-the-Curb) und FTTEx (Fibre-to-the-Exchange) eingesetzt und soll am letzten Leitungsabschnitt zwischen Schaltstelle bzw. Hauptverteiler und den Haushalten für höhere Bandbreiten sorgen. Noch diesen Monat soll der Echtbetrieb in Korneuburg aufgenommen werden. Ab Mitte des Jahres soll die Erschließung des gesamten Giganetz-Bereiches erfolgen, der mit 2,1 Mio. rund die Hälfte aller ans Internet angeschlossenen Haushalte und Gewerbe zählt. Wann an welchen Adressen ein höherer Datendurchsatz möglich ist, soll sich durch das Abfragetool auf der A1-Homepage herausfinden lassen, sobald das Vectoring-Upgrade erfolgt ist.
Zur Erschließung schwer erreichbarer Gebiete will man bei A1 im Rahmen der eigenen "Breitband-Strategie" auch auf mobile Technologien setzen. Neben der Kapazitätserhöhung und Verdichtung des 3G-Netzes sollen dabei auch die Mobilfunkstationen zukünftig an Glasfaseradern hängen und der kommende Mobilfunkstandard LTE (4G) ausgebaut werden.
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