pte20170907001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Sauerstoffmangel-Leiden: Steroidhormone helfen

Experimente mit Zebrafischlarven eröffnen neue Wege für Therapie


Zebrafische: Forscher nutzen die Larven für Tests (Foto: pixelio.de, P-v-K)
Zebrafische: Forscher nutzen die Larven für Tests (Foto: pixelio.de, P-v-K)

Padua (pte001/07.09.2017/06:00) Forscher des Dipartimento di Biologia an der Università di Padova http://unipd.it haben die Reaktionen auf eine Unterversorgung mit Sauerstoff (Hypoxie) auf den menschlichen Organismus erforscht und dabei anhand von Versuchen mit Zebrafischlarven festgestellt, dass sich eine Vielzahl bereits bekannter Medikamente - wie Steroidhormone - für eine Therapierung von Mangelerscheinungen eignen.

"Hypoxic Inducible Factor"

"Der im menschlichen Zellgewebe enthaltene 'Hypoxic Inducible Factor' ist in der Lage, auf Sauerstoffmangel zu reagieren und den Stoffwechsel neu zu programmieren", erklärt Projektleiter Francesco Argenton. Zur Untersuchung von dessen Wirkungsweise und zur Durchleuchtung spezifischer Stoffwechselprozesse, wurde der in tropischen Gewässern lebende und aufgrund seines Körperbaus besonders geeignete Zebrafisch verwendet.

"Im Zuge der Labortests konnten wir nachweisen, dass verschiedene Steroidhormone - wie beispielsweise Dexametason und Prednisolon - die Reaktionsfähigkeit auf Sauerstoffmangel in signifikanter Weise auch beim Menschen erhöhen können", so Argenton. Die Entdeckung lasse den Schluss zu, dass Hypoxie nicht nur durch eine zu niedrige Sauerstoffkonzentration, sondern auch durch andere Faktoren, wie vor allem Glucocortcoide, ausgelöst wird.

Erprobte Pharmaka nutzen

Bei durch Sauerstoffmangel ausgelösten Pathologien wie Hirnschlag und Blutmangel, eröffnen sich so neue Wege der Behandlung mit bereits verfügbaren und erprobten Pharmaka. Die Studie ist in Zusammenarbeit mit der University of Sheffield http://sheffield.ac.uk und des Target Discovery Institute of Oxford http://www.tdi.ox.ac.uk durchgeführt worden. Details wurden im renommierten Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" publiziert.

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