pte20181031018 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Gestrecktes Kokain macht Hirnrinde dünner

Oft eingesetztes Tierentwurmungsmittel Levamisol verschlechtert kognitive Leistungen stark


Kokain: Konsumenten schädigen ihr Gehirn (Foto: pixabay.de, sammisreachers)
Kokain: Konsumenten schädigen ihr Gehirn (Foto: pixabay.de, sammisreachers)

Zürich (pte018/31.10.2018/11:30) Mit dem Tierentwurmungsmittel Levamisol gestrecktes Kokain führt bei Drogenkonsumenten zu schlechteren kognitiven Leistungen. Zudem wird die Hirnrinde dünner, wie Forscher der Universität Zürich http://uzh.ch herausgefunden haben. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Levamisol neurotoxisch wirken könnte und plädieren für den Ausbau sogenannter Drug-Checking-Programme.

Haarproben analysiert

Um den Kokainkonsum und die Levamisolbelastung einzuschätzen, haben die Forscher die Haarproben von Probanden analysiert. Auf dieser Basis untersuchten sie die intellektuelle Leistungsfähigkeit von Kokainkonsumenten mit hohen Levamisolwerten (mehr als 25 Prozent im Verhältnis zum Kokain) sowie solchen mit tiefen Levamisolwerten (weniger als 25 Prozent im Verhältnis zum Kokain) und verglichen diese mit einer Kontrollgruppe von Nicht-Konsumenten.

Wie erwartet, zeigten die Kokainkonsumenten in allen gemessenen Bereichen - Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis und höhere Planungsfunktionen - schlechtere Leistungen als Nicht-Konsumenten. Allerdings waren Kokainkonsumenten, die zudem eine hohe Levamisolbelastung aufwiesen, in den höheren Planungsfunktionen nochmals wesentlich stärker beeinträchtigt als solche mit einer tiefen Levamisolbelastung - und dies, obwohl sich die beiden Gruppen in ihrem Kokainkonsum nicht unterschieden.

Folgen für das Stirnhirn

In einer zweiten, unabhängigen Studie haben die Forscher mittels MRT untersucht, ob sich Kokainkonsumenten mit tiefer respektive hoher Levamisolbelastung auch in ihrer Hirnanatomie unterscheiden. Tatsächlich zeigte sich derselbe Effekt auch hier: Bei Kokainkonsumenten mit hohen Werten des Tierentwurmungsmittels war die Hirnrinde des mittleren Stirnhirnes signifikant dünner - eine Region, die wiederum mit den höheren Planungsfunktionen in Verbindung gebracht wird.

(Ende)
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