Grand Rapids – Furniture City: Möbelhauptstadt der USA

Führende Unternehmen wie Herman Miller, Steelcase und Haworth stammen aus Grand Rapids

Greifensee/Grand Rapids (ptp017/05.11.2024/10:00)

Grand Rapids ist die "Furniture City". Mit ihrer Vergangenheit als Zentrum der Möbelherstellung ist die US-Stadt noch immer führend bei der Produktion von Büromöbeln und bis heute Heimat vieler weltbekannter Büromöbelhersteller. Unternehmen wie Herman Miller, Steelcase und Haworth prägen die regionale Wirtschaft und sind international führend in der Arbeitsplatzeinrichtung. Erfolgsgeschichten aus Grand Rapids haben den Standard für innovative und ergonomische Büromöbel definiert.

Möbelstadt Grand Rapids

Vor allem zwischen den 1870er bis 1930er Jahren war Grand Rapids das Zentrum der Möbelindustrie. Bis heute sind viele der größten Büromöbelunternehmen in der Region West Michigan ansässig. Die Stadt pflegt die Industriegeschichte zum Beispiel im Grand Rapids History Center mit Ressourcen zur Erforschung von Möbelunternehmen, der Möbelindustrie, Design und Kunst. Die Bibliothek verfügt über eine große Sammlung zum Thema Möbelgeschichte.

Holz und Holland, Wasser und Wälder

Grand Rapids und die Nachbarstädte in Michigan brachten erfolgreiche Namen wie Herman Miller, Steelcase, American Seating, Upholstery Craftsmen, Leland, Nucraft, Kindel Furniture Company, Grand Rapids Chair Company hervor. Diese erstaunliche Ansammlung hängt stark mit den Ressourcen in der Region zusammen. Die wald- und wasserreiche Umgebung bot ideale Voraussetzungen: mit viel Holz als Rohstoff und Wasser als Energiespender und Transportmittel. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich hier ein prägendes Zentrum der Holzindustrie. Zudem brachten niederländische Einwanderer die nötigen handwerklichen Fähigkeiten mit. In den besten Zeiten arbeiteten mehr als 30 Prozent der Menschen hier in der Möbelindustrie – im Vergleich ein höherer Anteil, als Arbeiter in der Automobilindustrie im Motown Detroit tätig waren. Bis heute ist Grand Rapids der top Name für die Möbelherstellung.

Global Player der Möbelindustrie

Trotz der Geschichte der Stadt und der Spezialisierung, ist es erstaunlich, dass Grand Rapids mit seinen rund 200.000 Einwohnern es geschafft hat, zu einem der wenigen weltweiten Möbelzentren aufzusteigen und diesen Ruf zu halten. Die ebenso erfolgreichen Nachbar-Städtchen, etwa das deutlich kleinere Holland, MI, mit circa 35.000 Einwohnern, stehen dem in nichts nach. Welche Innovationskraft und wirtschaftliche Leistung hier gebündelt sind, wird deutlich, wenn man sich die drei Global Player der Büromöbelbranche anschaut:

Steelcase: Marktführer für nachhaltige und wegweisende Bürolösungen
Steelcase wurde 1912 gegründet mit dem gern genannten Ursprung in Form eines feuerfesten Abfalleimers aus Stahl – für die Raucher am Arbeitsplatz damals eine lebensrettende Idee. Das Unternehmen hat sich zu einem der größten Büromöbelhersteller mit heute 12.000 Mitarbeitern entwickelt. Es wirbt mit der Forschung zur Arbeitsplatzgestaltung und entwickelt spezielle Möbelkonzepte, modulare Lösungen, die auf wandelnde Bedürfnisse moderner Arbeitsumgebungen eingehen. Das Unternehmen hat sich ebenfalls als Vorreiter nachhaltiger Verantwortung etabliert, mit wiederverwertbaren Materialien und einer energieeffizienten Produktion.

Herman Miller: Pionier für ergonomisches und modernes Design
Herman Miller stammt aus der Nachbarstadt Zeeland in Michigan. Hier begann die Story mit Schlafzimmern und Wohnmöbeln. Seit den 1930er Jahren hat das Unternehmen mit Charles und Ray Eames zusammengearbeitet und Klassiker wie den Eames Lounge Chair geschaffen. Aber auch jenseits der Designikonen hat Herman Miller seine Innovationskraft immer weiter unter Beweis gestellt und Bürostühle wie den Aeron Chair entwickelt, der durch seine ergonomische Form und umweltfreundliche Materialien Maßstäbe setzt. Das Engagement für Nachhaltigkeit und den gesunden Arbeitsplatz hat das Unternehmen zu einem Vorreiter im Büromöbeldesign gemacht.

Haworth: Das Familienunternehmen für anpassungsfähige und ganzheitliche Arbeitswelten
Haworth begann seine Erfolgsgeschichte in den 1940er Jahren im Städtchen Holland in Michigan mit Krawattenhaltern und Schuhregalen. Das Familienunternehmen hat sich zu einem globalen Anbieter für Büromöbel und Arbeitsplatzlösungen entwickelt. Ein Aushängeschild von Haworth sind Raumkonzepte und die Anpassungsfähigkeit und Modularität seiner Produkte, die sich leicht an verschiedene Arbeitsumgebungen und Kulturen anpassen lassen. Durch die Integration von Technologien in seine Möbel unterstützt Haworth den Trend zu dynamischen und flexiblen Arbeitsplätzen. Mit einer starken internationalen Präsenz hat sich Haworth als Marke auf der Basis einer Geschichte von Handwerk und Innovation etabliert.

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