pte20240917001 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

"NEO Surveyor" findet gefährliche Asteroiden

NASA-Frühwarnsystem für Kollisionen mit der Erde soll bereits Ende 2027 seinen Dienst antreten


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Für "NEO Surveyor" sind die dunkelsten Objekte strahlend hell (Illustration: nasa.gov, JPL-Caltech)

Washington/Oak Grove (pte001/17.09.2024/06:00)

Mit dem neuartigen Weltraumteleskop "NEO Surveyor" macht die US-Raumfahrtbehörde NASA bald Jagd auf Asteroiden, die die Erde bedrohen könnten. Das neue Raumfahrzeug nimmt im Jet Propulsion Laboratory der Behörde im südkalifornischen Oak Grove Gestalt an. Dieses Infrarot-Weltraumteleskop soll die am schwersten zu findenden Asteroiden und Kometen aufspüren, die eine Gefahr für die Erde werden können. Es handelt es sich um das erste Weltraumteleskop, das speziell für die planetare Verteidigung entwickelt wurde.

"Schirmmütze" gegen Blendung

Das Raumschiff soll Ende 2027 starten und eine Mio. Meilen in eine Region mit stabiler Schwerkraft - den sogenannten L1-Lagrange-Punkt - zwischen Erde und Sonne zurücklegen. Von dort aus wird sein großer Sonnenschutzschild wie eine Schirmmütze das grelle Licht der Sonne blockieren, sodass die Mission erdnahe Objekte entdecken und verfolgen kann, wenn sie sich der Erde aus Richtung der Sonne nähern.

NEO Surveyor stützt sich auf Detektoren, die zwei Bänder von infrarotem Licht beobachten, das für das menschliche Auge unsichtbar ist. Erdnahe Objekte, egal wie dunkel sie sind, leuchten im Infrarotbereich hell auf, wenn die Sonne sie erwärmt. Aus diesem Grund kann das Teleskop dunkle Asteroiden und Kometen finden, die nicht viel sichtbares Licht reflektieren und sich normalerweise im grellen Sonnenlicht verstecken.

Großer Zeitgewinn für Abwehr

"NEO Surveyor ist darauf optimiert, uns bei einer bestimmten Aufgabe zu helfen: Der Menschheit zu ermöglichen, die gefährlichsten Asteroiden und Kometen früh genug zu finden, damit Zeit bleibt, etwas dagegen zu unternehmen können", sagt Amy Mainzer, Leiterin der Vermessung für NEO Surveyor und Professorin an der University of California in Los Angeles.

"Wir bauen ein Raumfahrzeug, das die Objekte findet, verfolgt und charakterisiert, die mit großer Wahrscheinlichkeit die Erde treffen", ergänzt sie. Die Flugbahn könnte durch eine Kollision verändert werden, so wie es bei der Mission der Raumsonde "Dart" war. Sie rammte 2022 den kleinen Mond "Dimorphos" des Asteroiden "Didymos" und zeigte so, dass es machbar ist, die Flugbahn eines Asteroiden im All zu verändern. Die NEO Surveyor-Mission ist ein wichtiger Schritt für die NASA, um ihr vom US-Kongress vorgegebenes Ziel zu erreichen, mindestens 90 Prozent der erdnahen Objekte mit einer Größe von mehr als 140 Metern zu entdecken und zu charakterisieren.

(Ende)
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