ISPA fordert Freigabe von Voice over IP
Hahn: ADSL-Zusammenspiel zwischen Telekom und Providern funktioniert noch nicht reibungslos
Baden (pts051/19.09.2000/17:10) ISPA-Präsident Georg Hahn hat bei einem Vortrag beim Tel.con 2000 UMTS-Kongress in Baden die Freigabe von Voice over IP und Voice over DSL für alle Internet Service Provider in Österreich gefordert. Hahn argumentierte, dass durch die Freigabe die Verbreitung von Sprachtelefonie in Österreich rascher vonstatten gehen könne, da die Entwickler von Diensten gemeinsam mit den Anbietern sofort mit Feldversuchen beginnen könnten. Sämtliche Studien würden auf ein wachsendes Marktpotenzial von VoIP hinweisen, es sei daher nicht einzusehen, dass es nur einen Anbieter geben soll.
Der alleinige Verbleib der Sprachtelefonie bei der Telekom war laut Hahn einer der Kompromisspunkte, die die ISPA (Verband der Internet Service Provider Österreichs) http://www.ispa.at bei den Verhandlungen zum ADSL-Resellerabkommen der Telekom Austria zugestehen musste. Laut Vertrag dürfen die ISPs über die ADSL-Leitungen keine Sprachtelefonie anbieten. "Das wäre ein Entbündelungseffekt ohne Entbündelung", erläutert Hahn den Widerstand der TA. Neben der Freigabe von VoIP hat der ISPA-Präsdident wenige Monate nach der ADSL-Vertragsunterzeichnung noch weitere Wünsche an den Vertragspartner. So soll es u.a. attraktivere Reseller-Preise, garantierte Qualitäten und mehrere Bandbreitenangebote geben. Hahn: "Unser Problem ist, dass der Kunde zwischen den einzelnen ADSL-Angeboten nicht differenzieren kann." Obendrein sei der Deckungsbeitrag für die Provider derzeit gering, weshalb große Anbieter bald beginnen dürften, eigene Infrastrukturen aufzubauen.
Das Zusammenspiel zwischen Telekom und den ISPs, die derzeit ADSL-Angebote in ihrem Portfolio haben, funktioniere in einigen Bereichen noch nicht reibungslos. So gebe es etwa Probleme beim Kundensupport. "Vor allem die langen Wartezeiten bei der Installation sowie der mangelnde Informationsfluss zwischen Providern und Telekom ärgert die Kunden", so Hahn. Die Tatsache, dass es für den Kunden zwei Ansprechpartner gebe, sei für den Endkunden verwirrend, "one face to the costumer" sei wünschenswerter. Auch seien die Dienste zwischen der Telekom (Modem, Installation) und den Providern (Bandbreite, ADSL-Dienste) noch nicht optimal abgestimmt. Fazit des ISPA-Präsidenten: "Das Resellermodell war wichtig für die Entwicklung von ADSL in Österreich, doch nun muss es verfeinert werden." (as)
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