pte20180730002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

App "REMAP" soll gefährdete Ökosysteme retten

Myanmar im Fokus - Selbst lernendes System analysiert Satellitenkarten


Eine mithilfe von
Eine mithilfe von "REMAP erstellte Küstenkarte zeigt Zustand (Foto: unsw.edu.au)

Sydney (pte002/30.07.2018/06:05) Die App "REMAP" erstellt aus Satellitenbildern eine Geländekarte und ermöglicht es Umweltschützern, den Zustand von Ökosystemen wie Küsten und Flüssen einzuschätzen. Mit der von Forschern der University of New South Wales (UNSW) http://unsw.edu.au entwickelten Anwendung lässt sich beurteilen, ob bestimmte Regionen umwelttechnisch gesehen gefährdet sind. Die Karten werden binnen Minuten kreiert. Bisher vergingen Monate, ehe der Zustand von Ökosystemen festgestellt werden konnte.

Änderungen dokumentieren

Die erstellten aktuellen Karten zeigen Eingriffe des Menschen über viele Jahre hinweg, Konzentrationspunkte der Biodiversität und die Verletzlichkeit von Ökosystemen. Die Gratis-Software wird bereits in 140 Ländern genutzt. Jetzt wird sie eingesetzt, um die Ökosysteme von Myanmar zu überprüfen. Rund 40 Prozent des Landes sind von Wäldern bedeckt, die durch Rodung gefährdet, aber dennoch intakter sind als die meisten anderen in der Welt. Die zweite ökologisch wichtige Region sind die Mangrovenwälder an den Küsten.

"Unser Ziel war es, Menschen die Möglichkeit zu geben, zu kartieren, wie sich die Ökosysteme in ihrer Umgebung verändern", sagt UNSW-Umweltexperte Nicholas Murray, dessen Team die App entwickelt hat. Es handelt sich um ein selbstlernendes System, das mit Karten der gerade beobachteten Region gefüttert wird. Sie stammen von Google Earth und von den Landsat-Satelliten, die die US-Raumfahrtagentur NASA http://nasa.gov betreibt. Nutzer informieren die App anhand von Google-Earth-Bildern über den Zustand bekannter Ökosysteme. Darauf basierend analysiert die App den Zustand von Ökosystemen auf Bildern, die sie nicht kennt.

Auf Beobachtungen hin drillen

Die App lässt sich auf bestimmte Beobachtungen hin drillen - etwa auf die Verschiebung von Waldgrenzen. Diese werden durch Pfeile angezeigt. Die relativ groben Google-Bilder reichen für das Training aus. Anschließend kann das System die weitaus höher aufgelösten Landsat-Bilder beurteilen. Dass Myanmar in den Fokus rückt, liegt daran, dass die Weltnaturschutzunion International Union for Conservation of Nature http://iucn.org der Ansicht ist, dass Myanmar strategische Bedeutung hat für die Erhaltung der Biodiversität hat.

Bisher gibt es jedoch kaum Daten zur Biodiversität in Myanmar. Das Land ist Heimat von zehn Prozent aller Schildkröten weltweit, die in Süßwasser leben, obwohl die Fläche nur ein Prozent des Weltfestlands ausmacht. Außerdem leben hier 250 Säugetier- und 1.000 Vogelarten.

(Ende)
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