pte20190429002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Lungenkrebs bei Nichtrauchern unterschätzt

Allein in Großbritannien sterben über 6.000 Menschen pro Jahr an den Folgen schlechter Luft


Nichtraucher: Lungenkrebs ist auf dem Vormarsch (Foto: pixelio.de, Petra Bork)
Nichtraucher: Lungenkrebs ist auf dem Vormarsch (Foto: pixelio.de, Petra Bork)

London (pte002/29.04.2019/06:00) Britische Experten fordern, dass Lungenkrebs bei Nichtrauchern eine größere Beachtung geschenkt wird. Denn die Krankheit ist bei dieser Personengruppe verbreiteter als angenommen und nimmt statistisch gesehen zu. Botschaften zu Rauchen und Lungenkrebs haben trotz ihrer Korrektheit unabsichtlich dazu beigetragen, dass diese Krankheit weniger Aufmerksamkeit als Brust-, Prostata- und Eierstockkrebs erhält.

Mehr Wahrnehmung gefordert

Laut Lungenfachärzten und Krebsforschern könnte eine gesteigerte Wahrnehmung zur früheren Diagnose, einer Verringerung der Schuldzuweisungen und zu einem Ausgleich der Forschungsfinanzierung führen. Die Forscher schreiben im "Journal of the Royal Society of Medicine", dass Lungenkrebs bei Menschen, die nie geraucht haben, zu wenig wahrgenommen wird und eine diagnostische Herausforderung darstellt.

Das gelte vor allem für praktische Ärzte, die versuchen, zu viele Untersuchungen mit einer frühen Diagnose und einer hochwertigen Versorgung in Einklang zu bringen. Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Großbritannien jährlich rund 6.000 Menschen, die nie geraucht haben, an Lungenkrebs sterben. Diese Anzahl ist deutlich höher als die 900 Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs, die 5.200 durch Lymphome, die 4.500 durch Leukämie und die 4.200 durch Eierstockkrebs.

Passivrauchen als ein Problem

Zu den Hauptursachen gehören Passivrauchen, der berufsbedingte Kontakt mit Karzinogenen und Luftverschmutzung im Außenbereich. Weltweit gehören der Einsatz von festen Brennstoffen in Innenräumen und Passivrauch zu den Hauptursachen für Lungenkrebs, bei Menschen die nie geraucht haben. Frauen sind davon in einem höheren Ausmaß betroffen.

Laut Forschungsleiter Paul Cosford von Public Health England http://bit.ly/19WWAGu wurde Lungekrebs zu lange als eine mit dem Rauchen in Zusammenhang stehende Krankheit angesehen. Laut Mitautor Mick Peake vom Centre for Cancer Outcomes http://bit.ly/2DzsfjU glauben die meisten Menschen, die nie geraucht haben, dass bei ihnen kein Risiko besteht.

So komme es häufig zu einer langen Verzögerung der Diagnose und einer Verringerung der Chancen auf eine Heilung. Das Stigma des Rauchens sei hauptverantwortlich für einen Mangel an Interesse, Wissen und Forschung bei Lungenkrebs. Daher befänden sich Menschen, die nie geraucht haben und an dieser Krankheit leiden, in vielerlei Hinsicht im Nachteil.

(Ende)
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