pte20250214016 in Leben

Spitalabflüsse voll mit gefährlichen Bakterien

Spanische Untersuchung der University of the Balearic Islands weist auf globales Problem hin


Abfluss: Bakterien überleben selbst scharfe Reinigungsprotokolle (Foto: pixabay.com, Semevent)
Abfluss: Bakterien überleben selbst scharfe Reinigungsprotokolle (Foto: pixabay.com, Semevent)

Palma (pte016/14.02.2025/10:30)

Die Abflüsse der Waschbecken in Krankenhäusern beherbergen Bakterienpopulationen, die sich im Laufe der Zeit trotz einwandfreier Reinigungsprotokolle verändern. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of the Balearic Islands. Laut Seniorautorin Margarita Gomila liegt demnach ein weltweites Problem vor, das in der erschwerten Kontrolle des Wachstums der Bakterien und dem Verhindern der Kolonisation neuer Stämme besteht.

Krankenhaus untersucht

Die Forscher haben sich auf die Abflüsse in den Waschbecken eines modernen Krankenhauses in Mallorca konzentriert, das 2001 errichtet worden war. Die Reinigungsprotokolle entsprechen dem aktuellen Standard. Dabei werden die Abflüsse routinemäßig unter anderem mit Bleiche gereinigt. Einmal pro Jahr werden sie auch bei niedrigen Temperaturen hyperchloriert. Zwischen Februar 2022 und Februar 2023 wurden mittels Wattestäbchen in verschiedenen Abteilungen Proben von sechs Abflüssen entnommen.

Die gesammelten Bakterien wurden auf fünf verschiedenen Nährmedien und bei zwei unterschiedlichen Temperaturen kultiviert. In der Folge wurden 1.058 Isolate mittels DNA-Barcoding und Massenspektrometrie identifiziert. 219 Isolate wurden von den Wissenschaftlern auf ihre Resistenz gegen eine Reihe von Antibiotika getestet. Insgesamt haben die Forscher in den Abflüssen 67 verschiedene Arten von Bakterien identifiziert.

Hochgefährliche Bakterien

In den meisten Abflüssen veränderte sich die Diversität im Laufe der Zeit. Ein klares Muster konnte dabei jedoch nicht festgestellt werden. Die größte Artenvielfalt zeigte sich in der Allgemeinmedizin und der Intensivpflege. Sogar die neue Intensivstation, die erst im Juli 2022 eröffnet worden war, wies bereits eine große Vielfalt an Bakterien auf.

Vorwiegend handelte es sich laut den Wissenschaftlern dabei um sechs Arten Stenotrophomonas sowie um Pseudomonas aeruginosa. Dieser hochgefährliche Krankheitserreger verursacht die sogenannte ventilatorassoziierte Pneumonie und Sepsis. Die aktuellen Forschungsergebnisse sind in "Frontiers in Microbiology" veröffentlicht worden.

(Ende)
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